Von Prunkgondeln, Pracht­kutschen und Pferde­äpfeln
Unterwegs zur Jahrhun­dert­hochzeit 1719

  • Es war eine Feier, wie sie Europa bis dahin nicht erlebt hat: Die Vermählung des sächsischen Kurprinzen Friedrich August II. mit der habsbur­gischen Kaiser­tochter Maria Josepha im Jahr 1719. Die Trauung fand in Wien statt, gefeiert aber wurde in Dresden – gut vier Wochen lang und mit verschie­densten Veranstal­tungen Tag für Tag. Mehr als 1000 Gäste aus ganz Europa folgten der Einladung in die Residenzstadt Dresden: Fürsten, Grafen, Barone und Edelleute sowie deren Gefolge, Händler:innen, Schausteller:innen und Schaulustige reisten an den sächsischen Hof.

    Pferdegespann und Ausstellungsbesucher
    Foto: Anja Schneider (© Anja Schneider)
  • Das Verkehrs­museum Dresden widmet sich in einer Ausstellung der Feier von 1719, wählt dafür aber einen bisher wenig betrachteten und beachteten Fokus: Wie reiste es sich denn zu jener Zeit, sei es als Prinzessin auf dem Weg zu ihrem Gemahl, sei es als Händler in der Hoffnung auf gute Geschäfte während der Feierlich­keiten? Die Ausstellung nimmt dazu zum einen die Mobilität im 18. Jahrhundert im Allgemeinen in den Blick, zum anderen beleuchtet sie, wie im Speziellen die Anreise der Gäste zu der „Jahrhun­dert­hochzeit“ erfolgte und welche Logistik hinter diesem Mega-Events steckte.

    Bucentauro
    Foto: Anja Schneider (© Anja Schneider)
  • Anhand einer Fülle von Ausstel­lung­s­tücken aus ganz Deutschland – von Utensilien wie einem Reisetresor und einer „Bordtoilette“ für Kutsch-Passagie­rinnen bis hin zu Transport­mitteln wie  einer Sänfte und einem Parkwagen für Ausfahrten ins Grüne –  tauchen die Be­su­che­rin­nen und Besucher:innen ein in die Lebens- und Reisewelt des frühen 18. Jahr­hun­derts.

    Reiseutensilien
    Foto: Anja Schneider (© Anja Schneider)
  • Highlight der Ausstellung ist eine Pracht­kutsche „Grand Carosse“ jener Zeit, die dem Wagentypus entspricht, in dem Maria Josepha beim zeremo­niellen Einzug in die Stadt Dresden saß. Per AR-Anwendung wird der Achtspänner im Lichthof des Verkehrs­museums zum Leben erweckt. An zahlreichen Aktivsta­tionen erfahren die Besucher darüber hinaus auf unterhaltsame Art etwas über die damalige Zeit. So können sie eine virtuelle Kutschfahrt zum Saturnfest 1719 unternehmen und sich an einer Selfie-Station in barocker Kleidung in Szene setzen. Flankiert wird die Ausstellung von einem abwechs­lungs­reichen Veranstal­tungs­programm mit Filmvor­füh­rungen, Workshops und einem eintägigen Symposium mit Vorträgen zur barocken Reise- und Lebenswelt.

    Der Achtspänner erwacht mittels Augmented Reality vor der Kutsche zum Leben
    Foto: Anja Schneider (© Anja Schneider)
  • Wissens­wertes rund um das Thema Reisen im 18. Jahrhundert sowie die Vermählung des sächsischen Kurprinzen Friedrich August II. mit der habsbur­gischen Kaiser­tochter Maria Josepha.
    Preis: 10,00€
    Erhältlich an der Kasse im Verkehrs­museum.

    Ausstellungskatalog zur Sonderausstellung “Von Prunkgondeln, Prachtkutschen und Pferdeäpfeln”

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