- Dr. Michael Vogt
- Direktor/Geschäftsführer Verkehrsmuseum Dresden
Symposium
„Fortschritt in Technik und Gesellschaft”
„Fortschritt“ bedeutet gemeinhin, dass sich etwas zum Besseren entwickelt oder entwickeln soll. Von „Fortschritt“ sprechen wir sowohl in Wissenschaft und Technik als auch in der Moral, dem Recht oder anderen gesellschaftlichen Institutionen. Der Rede von Fortschritt liegt dabei allgemein die Idee zugrunde, dass durch die entsprechende Entwicklung ein bestimmtes Ziel verwirklicht wird oder man sich diesem zumindest annähert. Worin dieses Ziel aber genau besteht und ob es von uns überhaupt erstrebt werden sollte, darüber besteht keineswegs immer Einigkeit. Im Gegenteil stehen sich Verteidiger und Kritiker eines Fortschrittsdenkens oftmals unversöhnlich gegenüber. Das führen nicht zuletzt die Debatten über den Trans- und Posthumanismus vor Augen.
Veranstaltet durch das Verkehrsmuseum Dresden in Kooperation mit der Katholischen Akademie und dem Ethos e.V.
Kosten:
- Vollzahlende 10,00 €
- Studierende 5,00 €
- Bezahlung vor Ort nach verbindlicher Anmeldung
Veranstaltungshinweise:
- Die Auftaktveranstaltung zu diesem Symposium ist das Podiumsgespräch "Aufbruch in eine bessere Zukunft? – Fortschritt in Technik und Gesellschaft" am Donnerstag, den 31.08.2023.
- In Kooperation mit der Katholischen Akademie und dem Ethos e.V.
- Verbindliche Anmeldung erforderlich
Programm
Freitag, 01.09.2023
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9:00-9:30 UhrRegistrierung
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9:30-10:00 UhrBegrüßung und Einführung
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10:00–11:00 UhrIst Wirtschaftswachstum die einzig mögliche Form von ökonomischem Fortschritt? Auf der Suche nach Ressourcen für ein alternatives Begriffsverständnis
Ausgehend von einem Rückblick darüber, wie sich der Begriff des Fortschritts allmählich in dem des Wirtschaftswachstums verengte, lotet der Vortrag Möglichkeiten aus, ökonomischen Fortschritt auf alternative Weise zu verstehen, indem er auf aktuelle gesellschaftliche Problemkomplexe bezogen wird.
- Dr. Christian E. W. Kremser
- Lehrbeauftragter Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Goethe-Universität Frankfurt a.M.
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11:00–12:00 UhrDie Schattenseiten des Fortschritts
Natürlich ist kein Optimist, wer von einer Veränderung zum Schlechten ausgeht. Trotzdem ist es nur scheinbar Paradox, dass man gerade als Optimist skeptisch gegenüber Fortschrittsversprechen sein sollte – obwohl Fortschritt gerade eine umfassende Veränderung zum Besseren in Aussicht stellt. Der Vortrag möchte zeigen warum.
- Peter Heuer
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung, Universität Leipzig
Vorstandsmitglied Ethos e. V.
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12:00-13:30 UhrMittagspause, Selbstversorgung außer Haus
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13:30 - 14:30 UhrTechnik und Fortschritt bei Heidegger
Heideggers begrifflicher Apparat ermöglicht eine Vertiefung unseres Nachdenkens über Technik, scheint jedoch eine ablehnende Haltung gegenüber dieser nahezulegen. Der Vortrag entwickelt eine Lesart von Heideggers Technikphilosophie, die solche fortschrittskeptischen Konsequenzen vermeidet.
- Jonathan Krude
- Doktorand, Corpus Christi College Oxford
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14:30–15:30 UhrBessere Begriffe? – Zur Möglichkeit des Fortschritts durch Begriffsveränderung
Wenn Begriffsveränderungen (conceptual engineering) gesellschaftlichen Fortschritt bewir–ken, wie würde dieser erkennbar? Sollen Begriffe bestimmte Funktionen besser erfüllen? Dieser Vorschlag soll kritisch reflektiert und durch an erlebter Realität orientierte Begriffsverbesserung ergänzt werden.
- Cyrill Mamin
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Philosophie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
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15:30-16:00 UhrKaffeepause
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16:00 - 17:00 UhrFortschritt ohne Ziel. Das Neue und die Einbildungskraft
Das Neue hat kein Ende, weil der Mensch die Fähigkeit hat, auch das Unmögliche zu denken. Die vorteilhafte Nebenwirkung treibt voran. Es scheint, als sei Theorie des Fortschritts nicht zuletzt eine Theorie der menschlichen Phantasie.
- Emanuel Seitz
- Schriftsteller, Lehrbeauftragter für Philosophie, Pädagogischen Hochschule Heidelberg
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17:00 - 18:00 UhrDie Gegenwart als Zukunftsthema (Konservatismus als epochale Kategorie)
Eine Skizze der Idee der Gegenwart als ein zukünftiges Anliegen, inspiriert von Günther Anders‘ Intuition, dass unsere Zeit den Vorrang der sogenannten Konservatismus-Frage begründet. Es gilt daher Anders‘ „ontologischer Konservativismus“ als eine epochale Kategorie zu entfalten. Ethisch gesehen stellt Anders‘ „ontologischer Konservativismus“ den Kernpunkt seines „Prinzip der Verzweiflung“ dar.
- Agostino Cera
- Assistenzprofessor für theoretische Philosophie, Institut für Geisteswissenschaften, Universität Ferrara, Italien
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18:00 - 18:15 UhrSchlusswort
- Dr. Michael Vogt
- Direktor/Geschäftsführer Verkehrsmuseum Dresden
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18:15 - 19:15 UhrFührung durch die Dauerausstellung „Schienenverkehr“
Marius Schreyer Design / Gerd Grimm -
19:45 UhrAbendessen, Selbstzahlerbasis
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Digitaler BeitragFreiheit bei Marx – Revitalisierung des im historischen Materialismus angelegten normativen Antriebs (oder Fortschritt ohne Ende der Geschichte)
Eine kritische Verteidigung des historischen Materialismus und des Fortschritts, aber auch der Verwurf jeglicher Rede vom Ende der Geschichte. Der Begriff der Geschichte ist auf zweierlei Weise zu bestimmen: als Geschichte der Freiheit, die der Mehrheit erst durch die Dialektik des Klassenkampfs zugänglich wird. Die Dialektik führt gleichwohl nicht zum Ende der Geschichte, also einer klassenlosen Gesellschaft. Vielmehr ist die Dialektik des Klassenkampfes ein endloser Prozess, dessen Gestalt der Entwicklung menschlicher Fähigkeiten und Bedürfnisse unterliegt. Als Geschichte der Erkenntnis der Naturgesetze: Es ist das Wissen um die Natur, das die Verwirklichung der Freiheit ermöglicht.
- Ting Huang
- Doktorantin