Dresden - Brest
Das Bild der Stadt und seine (Re-)Konstruktion

Das von der EU geförderte Projekt „RES URBANAE – Perspektiven auf Städte im Wieder­aufbau“ steht im Zusammenhang mit dem aktuellen Bau- und Planungs­ge­schehen in zwei Städten – Brest und Dresden -, deren Geschichte einige Gemein­sam­keiten aufweist: Sie wurden durch die Bomben­an­griffe des Zweiten Weltkriegs zerstört und anschließend in ganz anderer Form und nach eigenen zeitlichen Vorgaben wieder aufgebaut. Das Projekt bietet einen bisher nicht dagewesenen Blick auf die Stadtge­schichte, insbesondere auf die des Wieder­aufbaus, vor dem Hintergrund einer Welt, die sowohl durch Veränderung wie durch die Resilienz der Städte gekenn­zeichnet ist. Es geht darum, die Art und Weise zu untersuchen, wie die Zerstö­rungen des Stadtraums nachfolgend kreative Ansätze – seien sie architek­tonisch, städte­baulich oder künstlerisch – hervor­ge­bracht haben, und darüber hinaus zu beobachten, welche Rolle die Bilder- und Vorstel­lungswelt bei der (Re-)Konstruktion der städtischen Identität spielt.

In dieser Ausstellung soll anhand der verglei­chenden Geschichten zweier Städte – Brest (in Frankreich) und Dresden (in Deutschland) – erforscht werden, wie städtische Bild- und Vorstel­lungs­welten konstruiert und rekonstruiert werden. Brest ist mittelgroß, im Gegensatz dazu hat Dresden eine halbe Million Einwohner.

Historisch standen Brest, eine dem Meer zugewandte Militärbasis, und Dresden, das barocke Juwel Sachsens, im Kontrast zueinander, doch in ihrer fast vollständigen Zerstörung während der Bomben­an­griffe des Zweiten Weltkriegs verband sie ein gemeinsames Schicksal.

Seitdem stehen beide Städte vor der gleichen Heraus­for­derung des Wieder­aufbaus. Ihre unterschiedliche Vergan­genheit und ihre antago­nis­tische geopoli­tische Situation während des Kalten Krieges führten zu unterschied­lichen Wieder­auf­bau­kon­zepten und -zeiträumen, in denen viele Wunden nur schwer heilen können: Brest liegt als Hafen für die franzö­sischen Atom-U-Boote im äußersten Westen des europäischen Kontinents, während Dresden an der Grenze zum östlichen Mittel­europa in den sowjetischen Einfluss­bereich fiel.
Wir schlagen vor, durch drei Jahrhunderte zu reisen und dabei die Entwick­lungen der beiden Städte zu vergleichen, mit dem Ziel, die Konver­genzen in den Unähnlich­keiten und die Divergenzen in den Ähnlich­keiten zu finden. Jede Stadt vermittelt ein bestimmtes Bild von sich selbst, das durch die Bauten, Zerstö­rungen und Wieder­auf­bauten, die das Stadtgebiet geprägt haben, definiert wurde. In dieser Ausstellung werden realisierte Projekte und solche, die Traum geblieben sind, miteinander verglichen. Auch das Konzept der Utopie wird betrachtet, da es immer wieder spannende Ideen und Handlungs­ansätze hervor­bringt.

Weil sie unterschiedlich sind, laden Brest und Dresden, zwei Städte mit starken Identitäten, dazu ein, über die Vielfalt der europäischen Städte nachzu­denken, die heute mit denselben politischen, kulturellen und ökologischen Heraus­for­de­rungen konfrontiert sind und aufgrund ihrer historischen und gegenwärtigen Besonder­heiten vielfältige Antworten darauf finden können.

Wir wünschen uns, dass jeder Besucher in diesen Überle­gungen ein Echo seiner eigenen Stadt findet, und der Art, wie sie Lösungen für die Probleme findet, die unsere gemeinsame europäische Geschichte durchziehen. 

Informa­tionen:
  • Freitags ist der Eintritt frei (05.01., 12.01., 19.01., 26.01., 02.02., 09.02.2024).
  • Diese Wanderausstellung wird durch die Präsentation studentischer Arbeiten „Res Urbanae – Blicke auf Städte im Wiederaufbau: Brest und Dresden“ zu Geschichte und Wiederaufbau sowie Projekten für die Zukunft von Stadtquartieren in Brest im Zentrum für Baukultur (Kulturpalast) vom 15.12.2023 - 20.01.2024 ergänzt.
  • Das Begleit­programm und weitere Informationen: https://res-urbanae.eu/de/home-deutsch/

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