Generation Simson. Mit 50 Kubik' auf der Überholspur

Es gibt wohl kaum jemanden zwischen Vogtland und Rügen, der in den vergangenen Jahrzehnten als Jugendlicher nicht wenigstens als Beifahrer auf einer Simson gesessen hätte. Die Mopeds aus Suhl (Thüringen) sind für mehrere Generationen von Teenagern der Einstieg in die individuelle Mobilität. Das charakteristische Tuckern und Summen des Einzylinder-Motors und der Geruch des Mischbenzins wecken heute noch viele Erinnerungen.

In der DDR sind Simson-Mopeds allgegenwärtig. Mit ihrer einfachen Bauweise und Technik sind sie gut zu reparieren und zu frisieren. 50 Kubikzentimeter Hubraum ermöglichen 60 km/h und mehr auf der Landstraße – eine Offenbarung für jeden Teenager. Die „Simme“ ist so robust, dass sie manchen Fahrer sein halbes Leben begleiten und dann an dessen Kinder und Enkel übergehen.

48 Jahre nach Beginn der Moped-Produktion kommt 2003 das Aus für die Traditionsmarke. Dies bedeutet aber nicht das Ende für Simson: Aktuell sind mehrere 100.000 Simson-Mopeds auf deutschen Straßen als Alltagsfahrzeuge oder Wochenendmaschinen unterwegs. Vorwiegend in Ostdeutschland, aber auch in den anderen Bundesländern sprießen Simson-Clubs aus dem Boden. Simsontreffen ziehen alljährlich tausende Besucher an.

Simson ist lebendiger denn je. Die Mopeds versprechen heutigen Jugendlichen noch dasselbe wie ihren Eltern und Großeltern vor 30 oder 60 Jahren: Die Freiheit, erstmals selbständig mobil sein zu können.

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