Das Forum Mobilität Dresden und die Gestaltung
Tollerweise konnte ich meinen Dresdener Spezi und ausgezeichneten Illustratoren Mamei dafür gewinnen, in seinem unnachahmlichen Stil die unterschiedlichsten Fortbewegungsmittel beizusteuern. Diese bewegen sich dann durch den Buchstabendschungel. Also ebenso orientierungslos wie viele von uns, die auch nicht wissen, wo der Königsweg langläuft.
Nur wie geht sowas?
Warum sieht alles so aus, wie es nun mal aussieht?
Zunächst beginnt bei mir alles mit einer umfangreichen Recherche zum eigentlichen Thema. In diesem Fall also mit vergleichbaren Veranstaltungen und mit meinem Auftraggeber. Dann stelle ich mir Fragen zur Eindeutigkeit, zur Konsistenz und zu den gestalterisch-konzeptionellen Möglichkeiten. Meistens auch schon mit Blick auf die zu gestaltenden Medien.
Beim FMD22 ging es um ein neues Erscheinungsbild, das als Veranstaltungsreihe eigenständig sein und dem Verkehrsmuseum zugeordnet werden kann. Und sich dabei gleichzeitig vom eigentlichen Museum abgrenzt und als neue Veranstaltungsreihe etabliert werden kann.
Stadt. Verkehr. Und Du.
Der Titel „Stadt. Verkehr. Und Du.“ kann dabei unterschiedlich interpretiert werden. Je nachdem aus welchem Blickwinkel man darauf schaut: Bin ich selber Verkehrsteilnehmer? Wenn ja, auf welche Weise? Und falls nein, betrifft es mich vielleicht trotzdem?
Da ich ein Freund von ungewohnten Perspektiven bin - sowohl in gestalterischer als auch in konzeptioneller Sicht - bin ich auf den Gedanken des Großstadtdschungels gekommen. Also ein Dickicht, das nur schwer zu begreifen ist. Ebenso wie der gewachsene Verkehrsbetrieb in unseren Städten. Oft sind die Wege nicht so klar, wie es scheint. Unterschiedlich schnelle Personen in unterschiedlichsten Fahrzeugen (oder zu Fuß), die klarkommen sollen und dabei Rücksicht nehmen sollen. Und sich dabei vor allem klimagerecht fortbewegen sollen.
Ein großes Durcheinander
Ein großes Durcheinander, dass dazu auch noch stark vom Verhalten und der Haltung der Individuen abhängt. Die Idee, dieses wilde Treiben symbolisch zu visualisieren, entstand dann auch vor allem deswegen, weil es kaum eindeutig zu symbolisieren ist.
Die Aufgabenstellung, aus dem Titelmotiv auch noch Ableitungen für andere Bereiche zu finden, erschien mir dann die Lösung zu sein. Und nicht das nächste Problem. Also sprach ich den Dresdener Illustratoren Mamei an, der schon eine unfassbare Anzahl an Personen im Stadtverkehr gezeichnet hat. Sein Stil ist dabei häufig isometrisch, lässt sich also gut in dreidimensionale Szenarios einbetten.
Am Ende war mir klar, dass sich seine Figuren dann auf vielfältige Weise durch die Titel der Veranstaltungen bewegen müssen. So war der Titel präsent, die Figuren auf das Thema der Veranstaltung abgestimmt und das gesamte Erscheinungsbild aller Veranstaltungen absolut eindeutig und konsistent.
Definitionen sind die halbe Miete
Das gesamte Grafikdesign setzt sich zudem aus dem neuen Logo, dem jeweiligen Hashtag sowie Schriften und Farben zusammen. Die Hausschrift des Museums Avenir war die Wahl der Dinge für den formalen Zusammenhalt des Museums und dem Forum. Die Farben des Museums habe ich behutsam erweitert - mehr oder weniger als Extrakt aus den Farben von gängigen Stadtplänen.
Alles in allem sind diese Gedanken und späteren Umsetzungen daraus offenbar ganz gut gelungen und korrespondierten gut mit den tatsächlichen Veranstaltungen. Denn diese waren sehr gut besucht - was natürlich auch daran lag, dass wirklich hochinteressante Persönlichkeiten zu den verschiedensten Fragestellungen bereit standen.
Wirklich ausgezeichnet: Das Forum Mobilität Dresden!
Sehr gefreut haben wir uns alle darüber, dass das Erscheinungsbild kürzlich mit dem amerikanischen Creative Communication Award (C2A) 2022 aus Los Angeles ausgezeichnet wurde. Diese Anerkennung von einer Jury mit internationalen Fachleuten zu erhalten, ist eine tolle Anerkennung für das gesamte Team!
Beitrag kommentieren:
Wir bitten dich um eine respektvolle Kommunikation. Dein Beitrag wird erst nach einer Prüfung freigeschaltet.