Wow, was für ein Spektakel! Im Verkehrsmuseum wurde eine ganze Stadt aufgebaut
Am Samstag, den 8. Juli war aber alles ganz anders. Da ging es um 18 Uhr erst richtig los. Bei schönstem Wetter standen die Türen weit offen, Menschen tummelten sich im ganzen Museum und im Stallhof. Überall gab es was zu Entdecken und zum Mitmachen. Es wurden viele verschiedene Führungen angeboten, sogar in der Werkstatt des Museums wo sonst nie Besucher:innen rein dürfen. Es gab Tanz- und Theateraufführungen, Rätselblätter und Detektivspiele und überall saßen die Menschen zusammen, lachten, aßen, tranken, schwatzten und genossen den Abend.
Mir schwirrte der Kopf vor Aufregung. Ich beobachtete natürlich alles aus meinen Verstecken, schlich mich von Raum zu Raum, blickte in die tanzenden Lichter und lauschte der Geräuschkulisse. Und dann kam ich in den Lichthof. Was ich da erblickte, ließ mein kleines Mäuseherz noch schneller schlagen (und das ist beachtlich, ein Mäuseherz schlägt schon in normaler Frequenz bis zu 500-mal in der Minute).
Da bauten Kinder eine Stadt auf – und zwar nur für mich! „Flitzihausen, Landkreis Käseparadies“ stand dort auf den Ortsschildern. Die Stadt war also sogar nach mir benannt! Was für eine Ehre. Eine große Fläche war abgeklebt. Auf dieser Fläche werkelten und bastelten Kinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern gemeinsam an ihren Projekten. Sie benutzen dafür alte Schuhkartons, Umzugskisten, Lebensmittelverpackungen, bunte Klebebänder, Buntpapiere, Krepppapier, Korken, Watte und und und… alle möglichen Bastelreste und was halt sonst in der Mülltonne gelandet wäre, wurden hier verwertet. Und das Ergebnis war richtig klasse.
So entstanden z.B. eine Eisdiele, ein Schokoladenmuseum, eine Süßigkeitenfabrik und viele Cafés. Für das leibliche Wohl war in meiner Stadt also gesorgt. Sie ahnten wohl, dass all diese Leckereien meine Lieblingsspeisen waren (neben Käse natürlich). Außerdem gab es ein Schwimmbad, einen Flughafen, den Flitzi-Kindergarten, gleich mehrere Krankenhäuser und eine Polizeistation, einen Ballonlandeplatz und sogar einen Raketenstartplatz – um nur einige Beispiele zu nennen. Die Stadt war zudem durchzogen von Straßen, Schienen und Flüssen. Kinder bauten Flöße, Schiffe, Autos, Züge, Fahrräder und sogar eine Kutsche. Und in einer Burg wohnten König und Königin! Aber natürlich durften die Wohnhäuser nicht fehlen – alles in perfekter Mausgröße.
Da wäre ich vor Freude am liebsten aus meinem Versteck gekommen und gleich in die neue Stadt eingezogen. Aber ich konnte mich gerade noch so beherrschen. Immerhin mussten die vielen Stadtbaumeister:innen ihr Werk noch vollenden. Ich musste mich also in Geduld üben. Aber den Rest des Abends schaute ich geduldig zu. Es war die reinste Freude zu sehen, wie die Stadt wuchs und wuchs. Während die einen bastelten, wuselten die anderen durch die Stadt, bemalten hier noch ein Dach, ließen dort einen Zug über die Schienen fahren oder das Königspaar in die Kutsche einsteigen.
Es war so schön zu hören, wie Familien darüber sprachen, was sie in Flitzihausen bauen wollten. Was braucht es für deine eigene ideale Stadt? Was würdest du in deiner Stadt nicht missen wollen? Wie können wir gut zusammen in der Stadt leben? Die Aktion hat alle so begeistert, dass die Mitarbeitenden entschieden die Stadt noch so lange wie möglich stehen zu lassen. Für fast zwei Wochen konnten Besucher:innen die Stadt noch bewundern und darin spielen. Ich sage es euch: Für mich eine der schönsten Erlebnisse, seit ich im Verkehrsmuseum lebe!
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