9 Fragen an: Jürgen Wolf

1. Auto, ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß?

Fahrrad

2. Was führt eher zu einer Verhaltensänderung der Verkehrsteilnehmer: Anreize oder Verbote?

Anreize

3. Autofreie Innenstädte: Ja oder nein?

Nein

4. Hat das Auto eine Zukunft: Ja oder nein?

Ja

5. Wen sehen Sie eher in der Pflicht: Die Verkehrsteilnehmer oder die Politik?

Politik

6. Warum brauchen wir überhaupt eine Mobilitätswende?

Vielleicht, weil es immer noch Menschen gibt, die sich „Fuck you Greta“ neben den Auspuff kleben. Vielleicht aber erledigen sich die 5nach12-Szenarios für die individuelle Mobilität bald durch hohe Energiepreise. Die Mobilitätswende braucht eine entschlossene Politik, die Klimaziele erreichen will und Rahmenbedingungen setzt, auf die sich Planer und Wirtschaft und Umweltschutz nachhaltig verlassen können.

7. Welche Zukunft hat das Auto?

Das Auto hat in der Stadt eine Zukunft wenn es gleichberechtigt neben ÖPNV, Logistik-Verkehr und Rad den Straßenraum nutzt. Auf dem Land ist Mobilität ohne Auto schwer zu machen. Das Auto wird es noch lange geben, zukünftig wird seine Nutzung sicherlich intelligenter organisiert werden können.

8. Was sind die größten Stolpersteine/Herausforderungen für eine nachhaltige Mobilitätswende?

Kluge Verkehrspolitik besteht nicht aus Strafe (z. B. hohe Parkgebühren) und langen Experimentalphasen, sondern aus Anreizen. Ich kann nicht die autoarme Innenstadt hochjubeln, wenn ich jahrelang den Ausbau übrigen Verkehrsinfrastruktur unterlassen habe, oder wenn ich an den Kosten und damit an der Leistung des ÖPNV zündele. Überlange Planungs- und Bauphasen gehen einher mit Personalmangel und der Angst vor Fehlern. Nicht jede Verkehrsberuhigung, Radweg, Straßenausbau ist ein Jahrhundertprojekt.

9. Wie sind wir in 30 Jahren unterwegs?

Ehrlich gesagt: Keine Ahnung. Im guten Fall besser organisiert, intelligenter aufeinander abgestimmt im Modal Split und auf leistungsfähigen Trassen für schnellen Personen- und Güterverkehr. Vermutlich ressourcenschonender, weil Energie sehr teuer geworden ist.
Oder Mobilität ist schon Luxus, deshalb laufen wir wieder mehr, immer auf der Suche nach Schatten unter einer unbarmherzigen Sonne. Vielleicht sind wir deshalb risikofreudig geworden und erzeugen mehr Strom als wir brauchen.

10. Welchen Tipp können Sie für eine ganz persönliche Mobilitätswende geben?

Mit dem Rad zur Arbeit. Das ist mein persönlicher Luxus. Es gibt erstaunlich wenige Tage im Jahr, die zu nass oder zu kalt fürs Rad sind.

Portrait-Foto des Center Managers Jürgen Wolf

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